Geschichte
Der Name der Gemeinde hat in den letzten Jahrhunderten öfters gewechselt. Sprach man um 1100 noch von Fenis, sprach man ab 1228 von Vinelis und später von Finilis. Heute ist der offizielle Gemeindename zu deutsch Vinelz und in französisch Fenis.
Das Gemeindegebiet war schon seit frühester Zeit besiedelt. Die Funde am Seeufer gehen zurück bis ins Jahr 4000 vor Christus und Vinelz galt lange Zeit als Zentrum im überschwemmten Seeland. Der Stammvater der Grafen von Neuenburg und Nidau, Ulrich der Erste, residierte auf der Hasenburg südlich des Dorfes und hatte zwei Söhne: Kuno, Bischof von Lausanne und Gründer des Klosters St. Johannsen, und Burkhart, Bischof von Basel und Erbauer des Schlosses Erlach. Von der Hasenburg sind heute kaum mehr Überreste zu finden. Dagegen sind die Grabhügel heute noch ersichtlich.
Das eigentliche Dorf liegt auf der Anhöhe, nur ein kleiner Teil, der Gostel, grenzt an das Seeufer. Die untere Budlei, das Bauerngut zwischen Vinelz und Lüscherz wurde nach der 1. Juragewässerkorrektion erbaut. Die obere Budlei war früher ein Herrschaftssitz mit Musterbauerngut und gehörte von 1736 bis 1743 dem Stadthauptmann Samuel Hänzi. Wegen seiner Verschwörertätigkeit wurde er 1749 in Bern hingerichtet.
Über die Hofmannsfluh im Budligwald führt ein schöner Spazierweg bis nach Lüscherz, auf welchem man einen schönen Ausblick auf den See und den Chasseral hat. Der Name Hofmannsfluh sei entstanden, weil ein junger stolzer Dragoner mit Namen Hofmann ein Mädchen liebte, welches aber nichts von ihm wissen wollte. Da verband er seinem Pferd die Augen und beide stürzten sich über die Fluh in den Tod.
Vinelz hat eine eigene Kirche, welche erstmals um 1228 erwähnt wurde. Zusammen mit der Gemeinde Lüscherz bildet sie die Kirchgemeinde Vinelz-Lüscherz. Im Mittelalter soll zwischen Vinelz und Lüscherz in einer Waldlichtung die Kapelle zu den sieben Eichen gestanden haben. Nach einer alten Sage soll dort die letzte Hexe gelebt haben. Um 1519 wurde Kathrin Wildermet als Hexe zu den sieben Eichen hingerichtet. Die Waldlichtung trägt noch heute den Namen Häxemätteli.
Die Gemeinde Vinelz ist eine Gemischte Gemeinde. Nach einem Ausscheidungsvertrag von 1851 wurden die Burger- und die Einwohnergemeinde zusammengelegt.
Die Gemeinde weist eine Fläche von 470 ha auf. Davon sind 146 ha Wald und 38 ha unproduktiver Boden. Zudem ist die Gemeinde Eigentümerin von rund 24 ha Moosland in den Gemeinden Gampelen und Ins, welches an die einheimischen Landwirte verpachtet wird. Heute leben rund 900 Einwohnerinnen und Einwohner in Vinelz. Neben einigen Landwirtschaftsbetrieben sind diverse Gewerbebetriebe und ein Restaurant ansässig. Ein Grossteil der Bevölkerung arbeitet auswärtig. Bereits seit 1616 verfügt die Gemeinde über eine eigene Schule. Das Schulhaus wurde letztmals 1986 komplett renoviert. Entlang dem Seeufer, welches knapp bis zum Dorfeingang Lüscherz reicht, stehen etwa 100 Ferienhäuser. Auf den drei Campingplätzen residieren rund 280 Dauermieter in ihren Wohnwagen. Der grosse öffentlich zugängige Strandboden zieht Badefreudige aus Nah und Fern nach Vinelz.